Ballett

Raphaël Coumes-Marquet

Raphaël Coumes-Marquet wurde in Besançon (Frankreich) geboren und erhielt seine Ausbildung an der École de Danse de l’Opéra de Paris. Vom Dance Magazine wurde er 1995 als „Best Young Dancer“ ausgezeichnet und erhielt 2009 mit Esteban Berlanga den „Best Partnership Award“ des Dance Europe Magazine. Er war Solist des Monte-Carlo Ballett (1992-1997), tanzte für das Ballett der Wiener Staatsoper (1997/98) und war als Erster Solist beim Het Nationale Ballet Amsterdam (1998-2006) und beim Semperoper Ballett (2006-2015) engagiert. In Dresden war er darüber hinaus von 2015-2019 als Ballettmeister sowie als Projektleiter und künstlerischer Koordinator der Spielstätte „Semper Zwei“ tätig.
In seine Zeit in Dresden fällt auch seine erste Begegnung mit Bridget Breiner 2006, die ebenfalls als Erste Solistin beim Ballett der Semperoper engagiert war. Sie setzten ihre Zusammenarbeit fort, als Raphaël Coumes-Marquet als Gast zu Bridget Breiners Company nach Gelsenkirchen eingeladen wurde. Gemeinsam tanzten sie die Hauptrollen in „Giselle“ (2014). Als Gastsolist tanzte er in Compagnien weltweit und wirkte in mehreren Ballettfilmproduktionen mit (u.a. „The Grey Area in Creation, 2004; „Dornröschen“, 2004, „Giselle“, 2008). Raphaël Coumes-Marquet arbeitete mit zahlreichen bedeutenden Choreographen, u.a. mit William Forsythe, John Neumeier, Mats Ek, Jiří Kylián, David Dawson und Hans van Manen. Mit David Dawson arbeitete er seit 1999 zunächst als Tänzer, dann als choreographischer Assistent zusammen. Sein Repertoire als Solist umfasste nahezu alle Hauptrollen des klassischen Balletts wie Albrecht in „Giselle“, Siegfried in „Schwanensee“, Florimund in „Dornröschen“, der Prinz in „Der Nussknacker“, Solor in „La Bayadère“, James in „La Sylphide“. Zu seinem Repertoire gehören außerdem Choreographien u.a. von Kenneth MacMillan, John Cranko, Georges Balanchine, Rudi van Dantzig, Carolyn Carlson, Glen Tetley, Martha Graham und Uwe Scholz. Gastauftritte führten ihn in die USA, nach Kanada, Australien, Japan, Südkorea, Taiwan, Spanien, England, Frankreich, Norwegen, Russland und Litauen. Er gastierte als Principal Guest Artist in David Dawsons „Faun(e)“ beim English National Ballet in London, in Barcelona, Moskau und Houston. Außerdem tanzte er als Principal Guest Artist beim National Ballet of Croatia und dem Ballett im Revier Gelsenkirchen.
Neben seiner tänzerischen Karriere ist Raphaël Coumes-Marquet auch als Choreograph und Ballettmeister tätig, z.B. für die Ayumi Ballet Company in Tokio, Stage de danse de Liège, die Summer School „ART of“ in Berlin. David Dawsons Choreographien studierte er an zahlreichen Bühnen ein: für das West Australian Ballet und das Finnish National Ballet („A Million Kisses to my Skin“), in Gelsenkirchen und Essen („Giselle“), für Het Nationale Ballet Amsterdam („Tristan + Isolde“), das Staatstheater Saarbrücken („The Grey Area“) und das Charlotte Ballet („Opus 11“). Er choreographierte u.a. auch für den Semperopernball und das ZDF. Darüber hinaus entwickelt er immer wieder genreübergreifenden Tanzprojekte wie „Close-up“, „Tanz-Dinner“, „Tanz à la carte“ oder „Tanz:Film“. Für das Semperoper Ballett kreierte er „Tod im Tutu“ (2017), zusammen mit jungen Choreographen „Alice – Eine Reise ins Wunderland“ (2019) und zuletzt 2023 das Tanztheater „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“.

Seit Beginn der Spielzeit 2024/25 ist Raphaël Coumes-Marquet Direktor des Ballett am Rhein.